Wappen von KramsachOrtsteile: Mariathal, Voldöpp, Achenrain, Kramsach, Weidach

Der älteste Ortsteil Kramsachs ist der Weiler Voldöpp, dessen Name auf einen vorrömischen Ursprung hindeutet. Unter romanischer Zeit wurde der Ortsteil Mosen als Siedlung errichtet.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Voldöpp im Jahre 1080, jedoch befand sich ein Gotteshaus wahrscheinlich schon seit 8. Jahrhundert in diesem Ortsteil, welches wahrscheinlich eine Eigenkirche eines bayrischen Adeligen war. Seit dem 13. Jahrhundert waren die Herrn von Freundsberg die wichtigsten Grundherrn in diesem Gebiet, welche auch 1267 ein Dominikanerinnen Kloster gründeten.

Ab dem 15. Jahrhundert begann der wirtschaftliche Aufstieg der Region: am Pletzachkogel wurde ab dieser Zeit in vielen Steinmetzwerkstätten roter Kramsacher Marmor gebrochen.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig war die Fischerei, welche vor allem an den Reintaler Seen ausgeübt wurde.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde eine Kupferhütte im Bereich des heutigen Ortszentrums durch die Fugger errichtet, welche 1647 durch eine Messinghütte erweitert wurde. Dazu kam ab 1627 eine Glashütte, welche bis 1934 hochwertige Produkte herstellte und seit dieser Zeit als Glasfachschule besteht.

Bedingt wurde diese industrielle Ansiedelung vor allem durch die Brandenberger Ache, über welche Brennholz, welches für den Betrieb der Öfen gebraucht wurde, gedriftet wurde. So wurde in diesem Gebiet auch ein Holzrechen errichtet.
Daneben ging 1685 noch eine Pulvermühle zur Herstellung von Schießpulver in Betrieb, welche 1949 zur „Österreichischen Jagdpatronenfabrik" wurde.

1811 wurden die beiden bisher bestehenden Hauptmanschaften Voldöpp und Mariathal zur Gemeinde Kramsach zusammengeschlossen.  

Seit 1974 befindet sich in Kramsach das Höfemuseum, welches alte Tiroler Bauernhöfe vor dem Verfall oder Abriss bewahrt und zur Besichtigung zur Verfügung stellt. Daneben gibt es in Kramsach auch einen Scheinfriedhof, in dem Grabkreuze mit außergewöhnlichen, zumeist humorvollen, Inschriften ausgestellt werden.

Kirchengeschichte

Das Gebiet der heutigen Gemeinde Kramsach gehörte ursprünglich zur Mutterpfarre Breitenbach. 1262 wurde Voldöpp erstmals als Filiale genannt, 1650 als Expositur und wurde schließlich 1786 zur Kaplanei. 1891 wurde Voldöpp zur Pfarre erhoben und 1961 in „Pfarre Kramsach" umbenannt.

Kirche zum Hl. Nikolaus (Pfarrkirche)

Der spätgotische Bau wurde um 1700 im Inneren teilweise barockisiert.1859 wurde das Gotteshaus mit einem neuen Turm ausgestattet.

Autor: Mag. Michael Fritz