Die Burg Rabenstein liegt im Gemeindegebiet von Virgen oberhalb des Weilers Mellitz.

Schon zur Zeit der Römer scheint der Burghügel besiedelt gewesen zu sein, wie Funde von römischen Münzen belegen.

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Burgruine Rabenstein
1182 wird erstmals eine ÑBurg Virgenì urkundlich im Zusammenhang mit dem Salzburger Ministerialen Rudolf von Virgen erwähnt. Da die Anlage auf 1410 Metern Seehöhe errichtet wurde, gehört sie zu den höchsten Festungen Tirols. Der Arbeits- und Transportaufwand bei der Errichtung von Rabenstein muss immens gewesen sein, wenn man die Lage und die Ausmaße berücksichtigt.

1252 befand sich Rabenstein im Besitz des Grafen Albert III. von Tirol und ging nach dessen Tod an die Grafen von Görz über. Diese nutzen die Burg neben ihrer militärischen Bedeutung als Sitz des Urbaramtes Virgen und des Gerichts Virgen. Die Bedeutung der Anlage wird noch durch die Errichtung der Kaplanei Rabenstein im Jahre 1333 durch Graf Albert IV. von Görz unterstrichen. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts kam Rabenstein an die Habsburger, welche die Burg an die Grafen von Wolkenstein-Rodenegg und später an das Haller Damenstift weitergaben. Bis 1703 blieb Rabenstein Gerichtssitz, in diesem Jahr aber übersiedelte der Pfleger in ein Haus in Virgen und die Festung wurde dem Verfall preisgegeben. 1962 wurde der Bergfried von einem Blitzschlag zerstört. Heute ist die Ruine soweit gesichert, dass weitere Zerstörungen und Verfall gestoppt scheinen.

Die Burganlage bestand aus einem quergestellten turmbewehrten Vorwerk, welches nur über einen steilen Weg erreichbar war. Ansonsten gab es keinerlei Verbindung zum Tal. Hinter dem Vorwerk erstreckte sich die eigentliche Burganlage mit Bergfried, Pallas, Kemenaten und Kapelle. Die Burgkapelle war mit dem Pallas verbunden und reich mit Fresken geschmückt.