Für das Schloss, das aus dem 12. Jahrhundert stammt, sind verschiedene Schreibweisen, wie Lichtwehr, Lichtwert, Lichtwerth, Lichtenwörth oder Lichtenwerth, verbreitet. Die nachstehende Silbe „werth“ oder „wörth“ bedeutet Insel. Ursprünglich lang Lichtwerth auf einer Insel des Inns und war so die einzige richtige Wasserburg Tirols. Erst durch die Innregulierung im 17. Jahrhundert veränderte der Inn seinen Lauf und trenne den Ort Münster und das Schloss.
Lichtwerth ist eines der besterhaltenen Schlosser Tirols aus dieser Zeit.
Erstmals urkundlich erwähnt wird ein gewisser Rudolfus de Liechtenwerde zwischen 1212 und 1242, der vermutlich ein Dienstmann der Herren von Freundsberg war. Die Burg war bis zum Ende des 13. Jahrhundert im Eigentum der Freundsbergerer, dann übernahmen sie das Schloss als Lehen des Erzbistums Salzburg.

Als Heinrich von Rottenburg sich gegen den Landesfürsten Friedrich IV auflehnte, blieben die Herren von Freundsberg dem Landesfürsten treu ergeben, was dazu führte, dass die Burg 1410 von Bayrischen Truppen über mehrere Wochen hinweg belagert wurde, jedoch ohneeingenommen zu werden. Das Schloss wurde 1468 vom Kammermeister Sigismund des Münzreichen, Matthias Türndl, den Freundsbergern abgekauft und wurde dadurch ein Kunkellehen des Erzbistums Salzburg. Infolge der natürlichen Veränderung des Innflussbettes im 15. Jahrhundert, veranlasste der Burgherr Anton Rumel (1516 – 1543) den Inn wieder umzuleiten um den natürlichen Schutz gegen Feinde wieder herzustellen. In der Mitte des 16. Jahrhunderts erstand der Hüttenmeister von Rattenberg und kaiserliche Rat, Ambros Mornauer das Schloss. Zwischen 1715 und 1723 erfolgte eine Barockisierung des Inneren. Der Palas und der große Saal wurden in mehrere Räume unterteilt. Seit 1879 befindet sich das Schloss im Besitz der Freiherrn Inama-Sternegg.

Das Schloss besitzt zwei Bergfriede. Der im Osten liegende wurde erst später bewohnbar gemacht, dort befand sich auch das Gericht, welches nur für die niedere Gerichtsbarkeit zuständig war. Der zweite Bergfried, der etwas jünger ist und im Westen liegt, ist jünger und wurde 1650 auf die Höhe des Palas reduziert.

Der Inn bildete eine Art Wassergraben des Schlosses und schützte es von außen. Entlang der Nord- und Westmauer wurde ein hölzerner Wehrgang im 15. Jahrhundert errichtet. Ursprünglich befanden sich romanische Bogenfenster auf der Mauer, die jedoch durch die stärker werdende Durchschlagskraft der Feuerwaffen zugemauert werden mussten. Zum Teil kann man diese noch erkennen. Die Kapelle befindet sich im Palas, welche gotisiert wurde. Im 18. Jahrhundert wurde ein barockes Theater mit Kulissen dem Schloss beigefügt, welches noch heute erhalten ist.

(Autor: IFE)