1228 wurde erstmals ein Geschlecht, welches sich „von Schrofenstein" nannte, urkundlich erwähnt. Das legt nahe, dass die Festung zu dieser Zeit bereits bestanden hat.  Die Anlage gehörte zu dieser Zeit bereits zum Erzbistum Chur und auch die Herrn von Schrofenstein waren Ministerialen derselben. Die Burg blieb auch bis 1808 im Besitz der Bischöfe, die Ministerialen jedoch traten bald nach 1228 auch in den Dienst der Tirolischen Landesherrn. Aufgrund dieser Situation konnten sich die Schrofensteiner effektiv gegen die Bestrebungen vor allem Meinhards II. wehren, die Befugnisse des Adels einzuschränken. Als es 1312 zu einem Krieg zwischen den Grafen von Montfort und König Heinrich von Böhmen, damals Landesherr von Tirol, kam, wurden die Schrofensteiner zwischen den Fronten aufgerieben. Die Burg Arlberg wurde zerstört und Schrofenstein arg in Mitleidenschaft gezogen. 1406, infolge des Einmarsches der Appenzeller, wurde die Anlage wiederum beschädigt.  1546 starben die Herrn von Schrofenstein aus und der Bischof von Chur belehnte die Herrn von Trautson mit der Festung. 1775 kam die Anlage an die Herrn von Auersperg und begann zu verfallen, sodass 1807 der Vertreter dieses Geschlechts die Burg verließ. 1810 wurde Schrofenstein an Bauern verkauft, welche sowohl das Inventar als auch Baumaterial aus der Burg entwendeten und diese binnen dreißig Jahren zur Ruine wurde.

1908 wurden erste Sicherungsmaßnahmen unternommen. Ab 1947/48 wird versucht die noch intakte Bausubstanz zu erhalten.

Der nordseitige Haupttrakt hat einen beinahe rechteckigen Grundriss, welcher in der Haupthöhe 17,7 Meter und im Turmbereich 25,5 Meter in die Höhe ragt. Aufgrund der Bausubstanz lässt sich die mehrmalige Übermauerung der Zinnen erkennen, was auf drei Bauphasen hindeutet. Der Eingang war in der 2. Etage, worauf sowohl die Halterung für eine Zugbrücke als auch die Anlage für die Kette derselben noch in Spuren hindeuten. Die Umbauten wurden in der Spätgotik in kurzer Folge hintereinander ausgeführt, was auf Baumaßnahmen nach den Kriegen von 1312/13 und 1330 hindeutet.  Aufgrund dieser Änderungen ist es heute sehr schwierig die ursprüngliche Bausubstanz zu rekonstruieren. Am deutlichsten wird der Unterschied im Mauerwerk zwischen den Epochen an der Südseite, wo der unterste Teil mit rau behauenen Steinen ausgeführt wurde, der obere Teil aber sauber verarbeitet wurde. Wahrscheinlich handelte es sich bei dieser nunmehrigen Grundmauer um eine Schildmauer aus dem 2. Viertel des 13. Jahrhunderts.

Die Ringmauer ist nur mehr in Fragmenten zu erkennen, umgab einstmals aber die Anlage entsprechend der geographischen Gegebenheiten. Nach dem Appenzeller Krieg von 1406 wurde diese nochmals umgebaut. Infolge dieser Maßnahmen wurde auch ein Torweg angelegt, der von beiden Seiten von einer Mauer flankiert wurde und am Anfang und Ende mit einem Tor gesichert war.

Autor: Mag. Michael Fritz