Über die Entstehung der Burg ist nichts bekannt, da archäologische Befunde bisher fehlen.

Eine Möglichkeit besteht in der Annahme, dass die Anlage im 13. Jahrhundert von den Grafen von Tirol errichtet wurde, nachdem sie das Gebiet nach dem Aussterben der Grafen von Ulten erworben hatten und sich mit dieser Anlage ihren Besitzanspruch hätten sichern können.  Erstmals urkundlich genannt wurde die Anlage 1296, vier Jahre später ist ein Gerichtssitz auf Burg Landeck belegt. 1304 wurde erstmals eine Burgkapelle, welche dem Hl. Stephanus geweiht war, erwähnt. 1368 wurde die Befestigung von den Bayern erobert, jedoch im Frieden von Schärding  1369 wieder an Tirol refundiert. Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts verfiel Burg Landeck zusehends. Erst unter den Richtern Roland und Sigmund von Schrofenstein wurden umfassende Bau und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt: die Zwingeranlage wurde erneuert, die Kapelle mit Fresken versehen und eine Flurhalle errichtet.

Obwohl die militärische Bedeutung von Burgen immer mehr abnahm, wurde die fortifikatorische Ausrüstung weiterhin beibehalten und auch ausgebaut. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde auch noch eine Vorburg angelegt.

1797 zog das Gericht aus der Burg aus und die Anlage wurde als Behelfsmilitärspital genutzt. 1801 war die Burg in einem so schlechten baulichen Zustand, dass eine Restaurierung durchgeführt werden musste. Durch die Gerichtsgemeinde Landeck wurde 1813 die Burg erworben und wurde danach längere Zeit als Kaserne genutzt. 1942 kaufte die Stadt Landeck die Anlage und wandelte sie 1973 zu einem Bezirksheimatmuseum und einer Ausstellungsgalerie um.

Die Burg Landeck setzt sich drei Bauteilen zusammen: Der Bergfried, die Hochburg und der Zwinger.

Den ältesten Teil der Anlage stellt der Bergfried dar, welcher aus leicht behauenen Steinen errichtet wurde. Die Fugen wurden bis oben ausgestrichen. Positioniert wurde dieser an der strategisch günstigsten Stelle.  Der ehemalige Eingang lag 7 bis 8 Meter über dem Grund. 1303 wurde um den obersten Mauerkranz ein hölzerner Wehrgang angelegt. Wahrscheinlich war der Abschluss des Bergfriedes zu dieser Zeit mit Zinnen ausgeführt und. Die plumpen Eckzinnen wurden im 18. Jahrhundert nach einem Brand angefertigt, das Zeltdach im  Jahre 1949.

Die Flurhalle umfasst den ehemaligen Freibereich zwischen Ringmauer, Bergfried, Tor und Kapelle. Der vor allem zu Repräsentationszwecke errichtete Raum, stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und stellt ein Juwel der Spätgotik in Tirol dar. Obwohl eine direkte Beteiligung des damaligen Hofbaumeisters zu Innsbruck Jörg Kölderer nicht nachweisbar ist, so erinnert der Stil und die Ausführung dieses Bauteiles doch stark dessem Stil.

1576 wurde die Vorburg aufgrund veränderter militärischer Voraussetzungen errichtet.  Durch diesen neuen Komplex wurde eine Art Zwinger zwischen dem neuen Torbereich - Vorhof und  dem alten Tor gestaltet.

Autor: Mag. Michael Fritz