Geb. 12.1.1886 in Navis gest. 4.9.1959 in Innsbruck

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Brixen , absolvierte er dort auch das Priesterseminar, bis er 1909 zum Priester geweiht wurde. Als Kooperator war er in Trins, Wattens, Vinaders und Kematen tätig und begann im Jahre 1913 das Studium der Geschichte, Geograhie und Sozialwissenschaften an der Universität Innsbruck. Durch den Beginn des ersten Weltkrieges musste er seine Studien unterbrechen und betätigte sich als Divisionspfarrer. 1921 schloss er das Studium mit Doktortitel ab und wurde Geschichtsprofessor am Brixener Gymnasium, wurde jedoch 1923 aus Südtirol ausgewiesen. In Innsbruck übernahm er die Leitung des Sieberschen Waisenhauses im Saggen und war als Religionslehrer beschäftigt. Auch politisch engagierte er sich, indem er zum Verbanspräses der katholischen Arbeiterverbände bestellt wurde. 1927 bis 1933 war er Abgeordneter zum Österreichischen Nationalrat, wo er eine weltweit Aufsehen erregende Rede zur Südtirol Frage hielt. In der Funktion des Leiters der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck (ab 1936) bekämpfte er den Nationalsozialismus auf das Schärfste. 1938 wurde er zweimal verhaftet und aus dem Schuldienst entfernt. Von 1939-41 war er Professor für Kirchengeschichte in den Priesterseminaren Volders und St. Michael. 1941-45 war er Pfarrer von Obernberg und 45 bis 50 Religionsprofessor in Innsbruck, daneben war er der Landeskurat des Tiroler Schützenverbandes.

1950 trat Monsignore Kolb in den Ruhestand und konnte sich der Geschichte widmen. So brachte er Bücher zur Geschichte des Wipptales, des Tiroler Brauchtums und den Freiheitskämpfen heraus. Mehrfach ausgezeichnet erhielt er als erste Persönlichkeit das Ehrenzeichen des Landes Tirol.

1959 verstarb der päpstliche Geheimkämerer, eine seiner vielen Auszeichnungen, in Innsbruck.